Bei der Brettchenweberei wird das Muster nicht mit dem Schussfaden gebildet, sondern mit den Kettfäden, sprich den Fäden, die durch das Brettchen gezogen werden. Durch Drehungen nach vorn oder rückwärts kommt der Faden mit der gewünschten Farbe nach oben und bildet das Muster.
Der Linienverlauf wird durch die Schärung der Brettchen bestimmt. Entweder laufen die Fäden von oben links nach unten rechts (S-Schärung) oder von oben rechts nach unten links (Z-Schärung).
Als Eselsbrücke stellt man sich einfach den Buchstaben vor und weiß wie der Faden läuft.
Im Bild rechts sieht man eine S-Schärung. Der Weber sitzt vor dem Band und schaut von oben auf die Brettchen.

Bei der Z-Schärung ist es genau anders herum.
Am Anfang reicht es, wenn man die Brettchen richtig aufzieht und nach den Webanleitungen webt. Wenn man sich dann etwas tiefer mit der Materie befasst, kommt man auch dahinter, wie die S-und Z-Schärung mit dem Linienverlauf zusammenhängt. Ich habe es einmal zusammengefasst:

Hier sieht man die Laufrichtung der Linien bei einer S-Schärung. Dreht man alle Brettchen 4x vorwärts, läuft die Linie von links nach rechts.
Dreht man die Brettchen 4x rückwärts, läuft die Linie von rechts nach links.

Hier sieht man die Laufrichtung der Linien bei einer Z-Schärung. Dreht man alle Brettchen 4x vorwärts, läuft die Linie rechts nach links.
Dreht man die Brettchen 4x rückwärts, läuft die Linie links nach rechts.
Weiter geht es mit dem Schärbrief, denn wir wollen ja so schnell wie möglich mit unserem ersten Band loslegen.



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